Parmigiano, Prosciutto und Meer (204km)
Frühstück um sieben Uhr…was ist da los?? Wir werden heute eine Käserei und eine Schinkenfabrik besichtigen.
Nach dem Frühstück räumten wir das Zimmer. Die Motorradkleider durften wir an der Rezeption deponieren, somit konnten wir etwas leichter bekleidet zum Treffpunkt.
Mit einem Minivan fuhren wir aus der Stadt zu einem Bauernhof. 114 Kühe produzieren hier die Milch für den Parmigiano Reggiano mit dem Gütesiegel DOP. Die Käserei ist im Nebengebäude untergebracht, so sind die Transportwege kurz.
Die Kühe werden morgens und abends gemolken. 50% Abendmilch und 50% Morgenmilch werden gemischt und zu Käse verarbeitet. Der Hof produziert im Schnitt 5 Laibe pro Tag. Pro Laib (50kg) benötigt man 550l Milch. Übrigens wird die Molke, welche dabei entsteht, den Schweinen gefüttert, welche für den Parmaschinken gezüchtet werden.
Jetzt wurde klar, warum die Führung so früh stattfand…Wir durften die Arbeitsabläufe live mitverfolgen…






Das Käselager war bestückt durch hunderte von Laiben mit unteschiedlichen Jahrgängen. Je älter der Käse, desto höher der Preis…dieser kann bis zu 3000 Euro pro Laib betragen.


Mattia, unser Guide, erklärte uns, dass der Käse mit dem DOP Siegel nur aus lokalen Zutaten und in einem eng begrenzten Kreis hergestellt werden darf. Alles andere das sich Parmesankäse nennt sei Mist…

Bei der Verkostung, konnten wir uns von der Richtigkeit seiner Aussagen überzeugen.
So gestärkt fuhren wir nach Langhirano, der Ort wo der Parmaschinken herkommt. Auch hier gilt wieder…nur lokale Zutaten in einem begrenzten Kreis…
Pro Jahr werden 10 Millionen Schinken verarbeitet….wobei hier der Arbeistaufwand hauptsächlich aus Lagern und trocknen besteht. Der Schinken wird am Anfang gesalzen und eine Woche bei ca. 1 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von 80% gelagert. Danach werden sie ein zweites Mal gesalzen. Salz ist das einzige Konservierungsmittel das zugelassen ist. Nach weiteren 70 Tagen im Kühlraum, werden die Keulen getrocknet.Die minimale Lagerzeit dauert 14 Monate, der Schnitt liegt bei 24 Monaten. Am Ende der Lagerung haben die Keulen mehr als ein Viertel des Gewichts verloren.



Auch hier wurden wir feudal verköstigt. Gegen Mittag ging es zurück und für uns hiess es umziehen und ab Richtung Osten. Die Fahrt war seeehr anspruchsvoll…siehe relive
Ziel war der Ort, an welchem wir im letzten Jahr die Tour abbrechen mussten. Heute sah es bedeutend lebhafter aus wie vor acht Monaten.


