Italien – Tag 58

Castelmezzano – Pietrapertosa – Castelmezzano

Erstmals in einem B&B übernachtet und auch gut geschlafen. Frühstücksvorbereitung lief etwas harzig, wir sind uns das gar nicht mehr gewohnt.

Gegen Mittag machten wir uns auf zum Highlight dieses Wochenendes, dem Engelsflug zwischen den Orten Castelmezzano und Pietrapertosa. Über den lukanischen Dolomiten, schweben zwei Stahlseile zwischen den Gipfeln der beiden kleinen Orte. In einem Gurtzeug befestigt schwebt man kopfvoran wie ein Vogel über die Schlucht.

Die Linie „Peschiera“ beginnt in Castelmezzano (1019m) und kommt nach 1452m in Pietrapertosa (888m) an. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 120 km/h. Bevor der Flug stattfinden konnte, mussten wir uns zum Starthaus begeben. 30 Minuten steil bergauf…pffff

Beim Aufenthalt in Pietrapertosa wurde wir Zeugen einer kirchlichen Prozession, bei der am Ende ein Baum mit Hilfe von Seilen aufgestellt wurde. Ein typisch italienisches Spektakel. Etwa 8 Personen geben acht unterschiedliche Anweisungen in welche Richtung gezogen werden muss…spielt aber keine Rolle…lauthals wurde Hau-Ruck gerufen und nach ca. einer Stunde stand das Teil dann auch wirklich.

Die „San Martino“-Linie, startet in Pietrapertosa (1020m) und erreicht Castelmezzano (859m), nach 1415 Meter mit einer Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h. Auch hier musste das Erlebnis mit einem Berglauf verdient werden.

Italien – Tag 57

Matera – Castelmezzano (166km)

Was für eine Überraschung, das Frühstück wurde draussen serviert. Mit anderen Worten, kein Regen in Sicht.

Zuerst fuhren wir auf die gegenüberligende Seite der Schlucht, also dahin wo wir gestern eigentlich wandern wollten. Ein allerletztes Foto von Matera, danach führte uns der Weg westwärts ins weisse Dorf Pisticci.

Ein paar Kilometer weiter das Gegenteil. Die Geisterstadt Craco ist weitherum sichtbar. Nach einem Erdrutsch 1963 wurden die Bewohner umgesiedelt und konnten die Stadt aufgrund weiterer Naturkatastrophen nicht wieder bevölkern. Jetzt wird sie dem Zerfall überlassen.

Auf der weiteren Fahrt durch Aggrarland waren wir mutterseelen allein. Fast 50 km ohne ein Dorf, Auto, Traktor…nur einer strassenüberquerenden Schlange gaben wir den Vortritt. Anders als auf unseren Fussgängerstreifen, beeilte sie sich um auf die andere Seite zu kommen.

Aus dem Aggrarland tauchten wir, nach ein paar Serpentinen und einigen Höhenmetern, hinein in die lukanischen Dolomiten. Durch einen Tunnel hindurch und klabonk…Castelmezzano präsentierte sich vor unseren Augen.


Italien – Tag 56

Matera (0km)

Heute stand die Wanderung auf die gegenüber liegende Seite der Schlucht auf dem Programm. Das Wetter mit Sonne und etwas stärkerem Wind präsentierte sich ideal für dieses Vorhaben.

Beim Abzweiger zum Wanderweg folgte die Überraschung, das Zugangstor war verschlossen. Einige Wagemutige kletterten darüber und machten sich auf den Weg. Gemeindemitarbeiter, welche dies beobachteten, erklärten den Zurückhaltenden, dass der Weg aus Sicherheitsgründen gesperrt sei. Ganz unten muss der Fluss über eine Hängebrücke überquert werden, welche bei starkem Wind zu stark schaukelt. Mit diesen Informationen, schauten wir den Personen zu, welche diskutierten, ob sie jetzt trotzdem über das Tor klettern oder zurückgehen sollten. Einige Wenige schlugen die Bedenken in den Wind und machten sich auf den Weg. Nicht so die sicherheitsbewussten und anständigen Eidgenossen🫡

Beim ausgedehnten Stadtbummel besichtigten wir die grösste Zisterne welche die Trinkwasserversorgung von Matera sicherstellte. Mit einer Tiefe von 16m und einer Länge von 50m hatte sie ein Fassungsvermögen von 5 Millionen Liter. 1927 wurde die Zisterne ausser Betrieb genommen. Heute ist diese alte Wasserbaukunst über Stege zu besichtigen.

Der Abschluss bildete ein feines Nachtessen und ein anschliessender Digestif zur blauen Stunde.

Italien – Tag 55

Matera (0km)

Den Vormittag widmeten wir der dreckigen Wäsche, was uns einige Kilometer Fussmarsch bescherte. Beim ersten Waschsalon musste man das Waschmittel selbst mitbringen…die zweite Wäscherei verlangte 50 Euro für alles…und der dritte Waschsalon entsprach unseren gemachten Erfahrungen…Waschmaschinen mit Waschmittel inklusive und ein Betreuer, welcher nach dem Waschgang den Tumbler startete…und das für 10 Euro.

Da wir gerade so im Schuss waren mit Laufen, entschieden wir uns für die lange Runde um Matera.

Schlussendlich ein kühler Drink an einem coolen Ort

Italien – Tag 54

Caprara – Matera (238km)

Heute verliessen wir Kalabrien und fuhren in die Region Basilikata. Ziel die Stadt Matera, welche durch Höhlensiedlungen (Sassi) in der Altstadt berühmt ist.

Die Fahrt führte wieder durch den Sila Nationalpark vorbei am Lago Cecita zum Ionischen Meer. Da der Wind leicht wehte, entstanden riesige, gelbe Blütenstaub-Wolken.

Auf der Fahrt mussten wir an einem Bahnübergang wegen geschlossenen Schranken warten. Derjenige, welcher die Schranken bedient muss wohl bei der SBB in Hendschiken die Lehre absolviert haben….Wartezeit ca.15 Minuten…und dann??? ein einzelner Triebwagen😳.

Da die Altstadt nur von Einheimischen befahren werden darf, müssen die Fahrzeuge ausserhalb der Stadt geparkt werden. Der Weg in das Zentrum ist jedoch sehr lang. Aus diesem Grund entschieden wir uns für ein Höhlen-Hotel mit dem Vorteil, dass uns ein Shuttle abholte. Das Zimmer eher untypisch modern für eine Höhle 😄.

Die Altstadt ist recht gross, verwinkelt und bietet an jeder Ecke neue Perspektiven.


https://relive.cc/view/vPOprZEeWRq

Italien – Tag 53

Wieder in den Sila-Nationalpark (218km)

Vor vier Tagen ist es passiert…offenbar bin ich im Pensionsleben angekommen. All das am Arbeitsplatz hart antrainierte Wissen über Fehlervermeidungs-Möglichkeiten ist verblasst. Nur so lässt sich erklären, dass wir einige Kleidungsstücke im Schrank vergessen hatten. Natürlich solche, die wir immer wieder brauchen. Vor lauter Freude, dass das Kofferpacken so schnell und einfach ging (wen wunderts), hatte ich die Zimmerschluss-Kontrolle nicht gemacht…So fuhren wir heute noch mal zu Alessandro (es gibt definitv Schlimmeres) um unsere Garderobe wieder zu kompletieren.

Da wir genügend Zeit hatten, hielten wir noch beim Besucherzentrum des Nationalparks. Dies beherbergt unter anderem zwei Museen, einen Tierpark und einen Lehrpfad über die Pflanzen- und Tierwelt im Park.

Das Wiedersehen mit dem Gebrüderpaar löste einige Sprüche und Gelächter aus.


Italien – Tag 52

Ruhe und Vorbereitung (0km)

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Vorbereitung für die nächsten Tage. Also Karten-, Buch- und Internetstudium am Strand, danach Navi programmieren.

Zum Tagesschluss noch einmal in unserem „Stammlokal“ fein gespeist und den Sonnenuntergang bei Regen genossen.

Italien – Tag 51

Tour um den Monte Sirino (146km)

Sonnenschein und die Christus-Statue ohne Wolken sichtbar vom Zimmer aus. Beste Voraussetzungen für die nochmalige Fahrt zum Monte San Biagio.

Schon bei der Anfahrt waren auffallend viele Motorräder unterwegs. Grund war ein Motorradtreffen mit Fahrt zum Monte San Biagio. Einige sehr langsam, andere dafür mit Überschall und nicht immer auf ihrer Strassenseite, was zu grossen Augen auf beiden Seiten führte 😳.

Die Statue am frühen Vormittag zu besuchen erwies sich als goldrichtig, denn die Besucherzahl hielt sich in Grenzen. Die 22m hohe Statue die von 1963-1965 erschaffen wurde.

Bei der Weiterfahrt kreuzten uns noch etliche Motorradgruppen…aber nur so lange, bis wir von der Hauptstrasse abbogen und wieder die kleinen Strassen suchten. Diese führten uns zu einem ehemaligen Skigebiet am Lago Laudemio…die Strasse deutete es schon an, dass es schon Jahre nicht mehr genutzt wird…Schade, dass alles verlottert.

Ab hier ging es wieder dem Meer entgegen…mit folgenden Aussichten

Bevor wir zurück ins Hotel fuhren, machten wir noch einen kleinen Halt in Maratea.


Italien – Tag 50

Kultur- Runde (155km)

Ein grösserer Erdrutsch verschüttete die Küstenstrasse um Maratea. Für die heutige Fahrt in den Süden, gab es einen kleinen Umweg durch das Hinterland.

Erster Halt am heutigen Tag war die historische Altstadt von Scalea. Mit ihrer langen Treppe (Scalea) bildet sie einen gelungenen Gegensatz zum modernen Zentrum am Ufer des Tyrrhenischen Meeres.

Während dem Treppensteigen fragte ich mich ständig, wie wird da gebaut, gezügelt oder Einkäufe transportiert. Die Altstadt besteht NUR aus Treppen und engen Gassen. Die Frage stellten wir einer Einheimischen, welche nur lachte und sagte…mit unseren Händen und Füssen. O.K. geht ja wenn du jung bist…aber was machen die Alten….Antwort..die bleiben einfach im Haus.

Weiteres Kulturhighlight war die Stadt Diamante mit ihren Wandmalereien. Gut das hatten wir schon mal in Sardinien, aber es ist immer wieder faszinierend zu sehen, was die Künstler für Ideen an die Fassaden zaubern.

Zufälligerweise entdeckten wir noch eine Waschanlage. Diese sind eher spärlich verteilt und so nützten wir die die Gelegenheit, unseren fahrbaren Untersatz wieder mal zu reinigen.

Schlussendlich stand der Besuch der Christus Statue in Maratea an. Die Statue befindet sich auf dem Monte San Biagio und ist 21 Meter hoch. Mit einer spektakulären Anfahrt windet man sich den Berg hoch um die tolle Aussicht zu geniessen…doch nicht für uns, denn dichter Nebel hüllte die Bergspitze ein. Morgen versuchen wir es noch einmal.


Italien – Tag 49

Vom Sila-Nationalpark ans Thyrrhenische Meer (293km)

Die Reise ging heute wieder ans Thyrrhenische Meer. Doch zuerst mussten wir das Verpasste des gestrigen Tages nachholen. Inzwischen schlauer als gestern fanden wir die Grotten auf Anhieb 🤭.

Diese Höhlen stammen aus der prähistorischen Zeit und entwickelten sich vertikal wie ein mehrstöckiges Haus. Später wurden diese durch Bauern bewohnt, welche sich kein Haus leisten konnten.

Nordwärts querten wir den Sila Nationalpark und ein paar Kilometer weiter in den Pollino Nationalpark zu gelangen. Auf der ganzen Fahrt erfreuten wir uns der üppigen Flora.

Das Navi meldete noch 10km bis zum Hotel am Meer…doch wir befanden uns noch inmitten von Wäldern und Bergen. Gewisse Fragen stellten sich uns…welche sich aber nach ein paar Kurven selbst beantworteten, als das Meer sich doch noch zeigte.