Die Sonne zeigte sich heute schon beim Aufstehen. Ein guter Tag um ein paar Kurven im Nationalpark mitzunehmen auf dem Weg nach Capo Rizzuto am Meer.
unendliche Weiten……nur Wald…
Die erste Station sollte eine Grotte sein. Der Weg dorthin führte uns quer durch den Nationalpark auf einer engen und sehr kurvenreichen Strecke. Wir peilten den zuvor im Internet recherchierten Standort an und fanden leider keine Grotte…Grübel, grübel und studier…die neue und vertieftere Recherche am Strassenrand ergab eine Abweichung von läppischen 35km. Da wir noch einige Kilometer vor uns hatten, liessen wir die Grotte links liegen und fuhren ans Capo Rizzuto.
Capo Rizzuto ein sehr schöner touristischer Ort. Praktisch von allen Restaurants oder Bars sieht man auf das Castello Aragonese aus dem 16. Jahrhundert.
Castello Aragonese
Beim Tankstopp wanderten unsere Blicke nordwärts, wo dunkelschwarze Wolken auftauchten. Diesmal fuhren wir dem Gewitter hinterher und wurden nicht nass 🤘
Dorf am Bergkammwieder einmal Olivenbäumegute Idee…ausgediente Sägeblätter als Zaununsere Tour ist zu Ende…sie fangen erst anAlessandro unser Gastgeber…e Wältsperson
Zuerst noch einige Worte zu unserer Unterkunft und unserem Gastgeber. Das Hotel liegt im Nationalpark Sila am Lago Ampollino und ist im Sommer ein Ausflugsort für Quad, Bike und Wandertouren. Im Winter hingegen liegt hier bis zu einem Meter Schnee und es wird Skisport betrieben.
Alessandro und sein Bruder Claudio besitzen 20 Quads und bieten entsprechende Touren an. Im Winter errichten sie eine Eisfläche damit die Gäste Schlittschuh laufen können.
Nebenbei sammeln sie Pilze und Kräuter, welche sie trocknen oder in Öl einlegen und verkaufen….die Beiden sind sehr geschäftstüchtig!!!! P.S. Sie würden also auch in die Schweiz liefern 🤭🤗
Alles……hausgemacht
Da der Himmel recht trüb war, entschieden wir uns nur für eine kurze Runde. Die Hauptattraktion heute waren die Giganten von Sila. In diesem uralten Waldgebiet befinden sich mehr als 60 kalabrische Kiefern und Platanen, die im 17. Jahrhundert von der Freiherrenfamilie Mollo gepflanzt wurden. Diese Bäume haben einen Durchmesser von 1m bis 2m und eine Höhe von 45m. Beeindruckende Zeitzeugen…ich hoffe, dass meine kürzlich gepflanzten Bäume ein ebenso stattliches Alter erreichen 🤔.
Als zweite Station stand der Ort San Giovanni in Fiore im Mittelpunkt. Der historische Kern ist sehr gut erhalten, eng und winklig gestaltet.
Das Abendessen, welches von der Mutter zubereitet wird….lecker und viel…Korrektur…seeehr viel. Es will kein Ende nehmen mit Teller und Platten die sie auf den Tisch stellt…..Mehr geht einfach nicht….
schöner Gastraumunser Platz am KaminAntipasto, dann……Primo…Tagliatelle ai funghiSecondo…Scalopine……Dolce…Zitronenkuchen……und Futta…ohne Worte
Gedämpfte Euphorie beim Erwachen…es regnet. Also noch einmal umdrehen und weiterdösen. Nach dem Morgenessen wurde das Motorrad bei trockenen Bedingungen beladen.
Heute gings via Pizzo, nach Catanzaro der Hauptstadt Kalabriens, bis nach Caprara im Sila Nationalpark. Also vom Meer in die Berge.
Blick zurück auf Tropea
Pizzo ist bekannt durch die Eisspezialität Tartufo. Das traditionelle Tartufo wird aus Nuss- sowie Schokoladeneis hergestellt, das mit flüssiger Schokolade gefüllt wird. Vor dem Servieren wird es mit Kakaopulver übertreut, so dass es aussieht wie ein Trüffelpraline. Das Original wird seit den 50er Jahren in der Gelateria Dante in Pizzo von Hand hergestellt. Ehrensache, dass wir diese Spezialität probierten.
Das Original Tartufoeis wird hier von Hand gemacht……so wirds hergestellt……so wirds servierthübsche Geschäfte……mit vielen……Souveniersenge Sache
Die zugenommenen Kalorien wurden beim Fussmarsch zur Piedigrotta-Kirche wieder herausgeschwitzt. Der Legende nach haben Seeleute eines gesunkenen Schiffes eine Kapelle in den Felsen gegraben zum Dank ihrer Rettung. Ab 1880 vergrösserte ein lokaler Künstler die Höhle und füllte die Räume mit weiteren Skulpturen.
Weiter ging die Fahrt nach Catanzaro, natürlich mit einer gesperrten Strasse. Dort wollten wir die Ponte Bisantis sehen. Diese ist 468m lang und überquert mit einem einzigen Bogen die 112m tiefe Schlucht mit dem Fluss Fiumarella. Sie ist immer noch die grösste Bogenbrücke Italiens.
Ab jetzt wurde es wieder „bäumig“, denn wir fuhren in den Sila Nationalpark. Kurvenreich führte uns die Strasse auf rund 1300 m.ü.M
Letzter Tag im Hotel Stromboli und leider etwas wenig Sonne. Gerade richtig um Tropea zu besichtigen.
Schönes Städtchen mit vielen Restaurants, Cafes und Souvenierläden. Zusätzlich haben wir noch einen Uhrmacher gefunden, der mir ein neues Armband mit viel Geschick und Handfertigkeit an die Kontur meiner Uhr anpasste. Ab jetzt bin ich also nicht mehr „zeitlos“
Tropea, ein Städtchen mit……Sandtrand und……türkisblaues Meer…Gemüse und Früchte……in allen Formencoole Menutafelkleine Gratis-Zugabe, wenn man ein Bier bestellt
Unser Aufenthalt haben wir um zwei weitere Tage verlängert. Heute wurde das Internet auf zukünftige Unterkünfte durchforstet, Sehenswürdigkeiten aufgeschrieben und Strecken im Navi programmiert. Nebenbei haben wir uns im Pool äusserlich und mit Drinks innerlich abgekühlt.
Die eolischen Inseln mit dem aktiven Vulkan Stromboli, welche sich im thyrrenischen Meer befinden, waren heute unser Ziel.
die eolischen Inseln
Ab Tropea führte uns die Reise nach Lipari, der grössten Insel, weiter nach Panarea und zum Schluss nach Stromboli. Höhepunkt sollte am Abend die Sicht auf den aktiven Vulkan sein.
Die ganze Reise wurde vom Hotel für uns arrangiert und gebucht… netter Service. An der Busstation wurden wir vom Bus abgeholt, aber Tickets, wie sie der Chauffeur verlangte hatten wir nicht. Trotzdem hat er uns mitgenommen. Am Hafen, die Überraschung…Leute ohne Ende. Der Cahuffeur zeigte uns den Ort an welchem wir die Tickets erhalten sollten…netter Service. Die Dame fragte uns nach der Reservation, welche wir leider nicht hatten…sie bestand darauf, dass wir etwas haben müssten vom Hotel…leider nicht…..sie studierte und fragte ob die email eventuell im Spam-Ordner sei…..ahhh guckst du da…netter Service.
Zwei Schiffe fuhren ab Tropea dieselbe Route…zweimal 400 Personen. Alle spurteten zur obersten Etage, wo die besten Plätze waren. Bis das Schiff ablegte dauerte es aber noch eine halbe Stunde. Genug Zeit um die älteren Herrschaften in der obersten Etage weich zu garen. Reumütig kamen sie nach unten und suchten verzweifelt Platz.
Zur Insel Lipari dauerte die Fahrt 2,5 Stunden. Das Tempo war recht zügig, was schlussendlich die Frisuren der Damen auf dem Oberdeck ruinierte, so dass auch sie den Weg auf das Unterdeck fanden.
Blick auf Lipari……und seinen Hafen…schöneres Schiff als unseres
Während dem Aufenthalt in Lipari konnte man sich verpflegen, oder eine weitere Stunde mit dem Schiff um die Insel Vulcano unternehmen.
Küstenbilder von LipariVulcano mit seinen Schwefelgasen
Panarea noch kleiner als Lipari, doch wir speisten im Restaurant „el Geco“ ganz alleine, hervorragend und mit einem Service der seinesgleichen sucht…gut die Höhe der Rechnung hätte auch vom Hotel Dolder sein können…was solls…
Hafen von Panarea und…eines der kleinen Ausflugsboote
Schlussendlich war Stromboli die letzte Destination…Der Vulkan bricht alle 15-20 Minuten aus. Je nachdem wie gross die Eruption ist, sieht man noch einen Lavastrom. Der aufgehende Vollmond bot den perfekten Rahmen für das Spektakel. Tatsächlich sahen wir drei kleinere Ausbrüche die mit frenetischen Ahhhh und Ohhs begleitet wurden.
Stromboli in SichtVulkangestein am Strand……welches von hier oben kam
Ein Foto hab ich auch noch gemacht…wohl das lausigste, aber halt auch das einzigste…
Abfahrt zum……Höhepunkt mit……VollmondEruption bei Mondlicht
Auf unserer Reise haben wir schon rund 8000km zurückgelegt. Zeit für eine kleine Verschnaufpause. Das Hotel Stromboli bietet uns die ideale Gelegenheit einmal Ferien zu machen und die Reise weiter zu organisieren….aber noch nicht heute😀
Sonne……Strand und……Drink geniessen……macht happyItalien wie ich es liebe
Der Sonnenuntergang läutete den „Serata Calabrese“ ein. Um halb acht war die ganze Meute bereit dafür, aber die Küche leider noch nicht. Typisch italienisch das folgende Chaos…irgendwann kam alles in die Gänge und steigerte sich von Minute zu Minute…Das Essen üppig und erstklassig…vom Wein brauchen wir gar nicht erst zu sprechen…als dann noch Folklore-Musiker auftauchten war die Stimmung fast perfekt. Es wurde gesungen und gefeiert als ob es kein Morgen mehr gäbe…
Der Radetzki-Marsch eröffnete das Dessert, zwei riesigen Torten und Prosecco vom Glasturm. WOW…ich hab schon vieles erlebt, aber hier haben sie alle Register gezogen…..Irgendwann fanden wir heraus, dass der 2. Juni der Nationalfeiertag Italiens ist…keine Raketen und Böller, dafür explosive Feststimmung…
Heute stand eine kurze Etappe vor uns. Wir wechselten wieder die Seiten…diesmal von Ost nach West.
Diesmal fuhren wir am Aspromonte Nationalpark vorbei um keine unliebsamen Überraschungen zu erleben. Doch weit gefehlt, heute kam alles zusammen…Gewitter, schlechte und gesperrte Strassen. Doch das ist inzwischen alles Routine und wird ohne Wimpernzucken prestiert.
geht uns am……Allerwertesten……vorbei
Je näher wir unserer Zieldestination Tropea näherten, desto sonniger wurde es. Dass wir unseren Aufenthalt im Hotel verlängern konnten, was per Internet nicht möglich war, wurde mit einem Bier gefeiert. Jetzt gönnen wir uns mal zwei fahrfreie Tage und chillen ein bisschen.
Die Nacht ohne weitere Zwischenfälle überstanden und den Tag durch ein Frühstück draussen im Garten gut gestartet.
Erster Höhepunkt war die Durchfahrt durch Monasterace. Eigentlich führt eine Strasse um das Dorf herum, aber es ist durchaus möglich durch das Dorf zu fahren. Es gibt jedoch einige Einschränkungen…links und rechts des Lenkers waren Haustüren, aber nur ca. 50cm Platz. Grosse Augen bei den Bewohnern waren uns gewiss. Da hilft nur lächeln und freundlich winken.
Anfahrt nach……Stilo……perfekt ausgeschildert
Stilo ein Bergdorf war der zweite Höhepunkt. Einerseits wegen der Cattolica (Hauptkirche) die im 10. Jahrhundert errichtet wurde. Anderseits war ein Kassenhaus am Eingang. Der junge Herr eklärte uns, dass wir Tickets nur online kaufen könnten. Die ganze Prozedur dauerte rund 10 Minuten. Nach der Zahlungsbestätigung der Kreditkarte hätte ein Onlineticket zugestellt werden müssen…kam aber nicht….er zuckte nur die Schultern und sagte..“ist so in Ordnung“…
Cattolica
War es am Anfang das schlechte Wetter und später die löchrigen Strassen welche uns verfolgten, so hat sich das Blatt nun gewendet. Unsere neuen Freunde sind gesperrte Strassen. Auch heute durften wir, die Route wieder abändern. Neu kam Schlamm und Dreck dazu, was die Kommunikationsfreudigkeit der weltbesten Sozia auf null sinken liess.
durch Bergdörfer……weg von der Zivilisation……nur noch Wald……und Quellwasser, das für den……Eigengebrauch abgefüllt wirdWieder einmal umkehren
Nach einer nahrhaften Passabfahrt gelangten wir wieder nach Gerace und man ahnt es…das weltklasse Gelato musste noch einmal genossen werden.
Wieder Land in Sicht
Während die Sonne untergeht, ruht sich der Fahrer aus und die weltbeste Sozia sorgt für Sauberkeit und Ordnung 😀😀😀😀 Ameisenstrasse ist nun Geschichte
Mit dieser Tour holten wir alles nach, was wir durch die gesperrte Strasse im Aspromonte Nationalpark nicht machen konnten.
Beim gestrigen Nachtessen, kam der Senior zu uns an den Tisch und gab uns mehr als genügend Hinweise von schönen Orten. Einer davon hiess Bova, von wo aus man den schönsten Blick von aufs Land hätte. Schöne Aussichten sind immer schön und so führten uns einige Kurven hinauf ins Dorf (820 m.ü.M). Überraschend sauber, gepflegt und gut beschildert präsentierte sich der Ort. Alle Schilder in griechisch, italienisch, englisch und deutsch angeschrieben…
Anfahrt auf Bova……mit Blick zum Meer……und zu den BergenGepflegte Häuser……und saubere……Gassen
Der Clou aber war eine ausgestellet Dampflokomotive im schienenlosen Bergdorf. Ein ehemaliger Bürgermeister wollte damit an die vielen Gastarbeiter erinnern, die mit der Eisenbahn Arbeit im Norden suchen mussten.
Eine Dampflok im schienenlosen Dorf
Nächster Stop in Bombile bei der Santuario Madonna della Grotta…Hmmm, muss wohl eine Sehenswürdigkeit für Wallfahrer sein. Trotzdem schöne Aussichten auf Land und Meer bei der Fahrt.
Santuario Madonna della Grotta……mit schönen……Ausblicken
Ebenfalls eine Empfehlung war der Ort Gerace mit seiner Kathedrale, welche die Grösste in Kalabrien ist. Nebenbei bemerkt, das Gelato hier war WELTKLASSE.
Gerace……mit kleinen Gassen……und grosser Kathedrale
Die Tour der alten Gemäuer führte uns nach Roccella Ionica…das Castello Carafa thront imposant über dem Dorf…wird aber renoviert und konnte nicht besucht werden.
Castello Carafa
Schlusspunkt war das Agriturismo A‘ Lanterna…hat ein Restaurant, das aber erst ab Juni geöffnet wird….grmpfl #1…italienisches Management!!! Dafür aber mit Sprudelbadewanne…genau das richtige um sich zu erholen….doch was sehen meine müden Augen nach 10 Minuten???? ein See im ganzen Badezimmer…das Mistding hatte irgendwo ein Leck….fertig sprudeln, neuer Plan…Boden trocknen…grmpfl #2